Zu Gast bei Lutz

„Da kam dann das eine zum anderen mit der Knetmasse!“

Der kleine Lutz wuchs in einem schnuckeligen Vorort auf und war ein höchst altkluges Kind. Er hat zum Beispiel besonders gerne den Kieferorthopäden zugetextet, während dieser seiner Schwester gerade eine feste Zahnspange verpasste. Frühkindlicher Mittelpunktsalarm war voll sein Ding. Ähnlich wie Kinderarbeit. Lutz‘ Eltern hatten nämlich eine Art Schnickschnack-Schreibwarenladen, in dem er schon im Krabbelalter ausgeholfen hat. Daraus entwickelte sich allerdings ein nachhaltiges Langzeitproblem: Der Mann ist bis heute geschockt, was Tinte und Papier kosten. Schließlich musste er bis zu seinem Umzug nach Mainz nie dafür zahlen.

Lutz konnte schon immer ziemlich gut mit Wasser in sämtlichen Aggregatzuständen. Von Frühjahr bis Herbst hatte er eine Dauerkarte fürs Freibad, im Winter war er jeden Tag auf dem See schlittschuhlaufen. Die Jugend verlief harmlos. Unser Titelheld war absoluter Spätzünder. Fummeln war nicht drin. Lag eventuell daran, dass er sich zunächst seinem Körper widmen musste. Der brachte mit 16 Jahren nämlich stolze 99 Kilo auf die Waage. Als Lutz sich am Strand nicht mehr getraut hat sein Shirt auszuziehen, fing er an, sich damit auseinanderzusetzen, was dauerhafter Spezi- und Chipskonsum so mit den Fettzellen anstellen. Höchste Zeit für lateinamerikanischen und Stepptanz, weil Bewegung musste sein. Ha.

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