Zu Gast bei Dennis

„Wenn man nicht genug Informationen hat, muss man halt fantasieren!“

Dennis kommt aus dem absoluten Ghetto Berlins: Spandau. Ja, ja, dieses Ding mit der Zitadelle, den vielen Rentnern und Grünzeug. Als Kind hat er da wirklich gar nichts vermisst. Spandau ist halt wie eine Kleinstadt in einer Großstadt: Best of both worlds. Wegen der schmalen Küche hat er sich gerne im Gang stehend auf beiden Seiten der Arbeitsplatte aufgestützt, um ein bisschen mit den Beinen zu schaukeln.

Als er diese Bespaßung eines Tages ohne Anwesenheit der Mama betrieb, rutschte der Lümmel ab, fiel mitten auf die Fresse und blutete wie ein Schwein auf den Fußboden. Klassiker. Die weiteren Szenen liefen wie in einem Alfred-Hitchcock-Klassiker ab: Das Kind schleppte sich zum Telefon, um die Nachbarin anzuwählen – blutverschmiertes Telefon – die Nachbarin fuhr ihn ins Krankenhaus – blutverschmierte Türklinke. Etwas später kam die unwissende Mama nach Hause und erblickte das offensichtliche Todesszenario. Dennis nicht da. Mobile Endgeräte zu der Zeit: Fehlanzeige. Die Nachbarin klärte dann alles auf, allen ging es gut und Dennis bekam sein erstes Alcatel-Handy. Das konnte allerdings nur Caps Lock. Es war halt nicht alles perfekt in den 90ern.

Was Dennis übrigens megageil fand, waren Diddl und Arielle. Die Unterwasserwelt der Meerjungfrau hat ihn nachhaltig geprägt. Auch heute weilt neben seiner Badewanne noch eine Arielle-Barbie. Dieser wurde neulich von einem Gast ein Hipster-Dutt verpasst und jetzt sehen die offen natürlich nicht mehr aus wie vorher. Der Gast durfte nie wieder kommen. Logo.

Homestory für www.imgegenteil.de